Eine totale Spontanaktion

Meine liebe Kollegin und Visionärin Claudia setzte sich schon seit langem immer wieder mit dem Projekt Schwedenplatz auseinander, daher war es ihr ein großes Anliegen, an diesem Wettbewerb teilzunehmen. Ich hatte zuerst meine Zweifel, ob wir den Abgabetermin einhalten können, da das Projekt-Team erst eine Woche vor Ablauf der Deadline gebildet worden war.

Dank Yvonne und Christoph von cy architecture wurde dieses Wunder vollbracht. Sie zählen zu den echten Visualisierungsprofis und dadurch konnten wir in extrem kurzer Zeit eine Darstellung unserer Idee auf die Beine stellen. Christoph ist nicht nur ein genialer Visualisierer, sondern auch ein sehr guter Städteplaner. Ich bin fasziniert von der Kunst, eine Lesbarkeit in kleinen Maßstäben herauszuarbeiten und die Idee zu transportieren. Yvonne hat die Fähigkeit, komplexe Konzepte durch erklärende Grafiken direkt auf den Punkt zu bringen.

Wie auch beim Wien Museum-Wettbewerb waren sie eine enorme Bereicherung für das Team – auch wenn wir es nicht geschafft haben alle unsere Überlegungen darzustellen und zu transportieren, ist es ein Projekt mit großem Potenzial.

Nutzungskonzept

Das Konzept kurz erklärt

IST-Situation: Es herrscht zu großer Nutzungsdruck – daher wird eine zweite Ebene geschaffen, die öffentlichen Erlebnisraum zum Verweilen bieten soll. Die untere Ebene fungiert weiterhin als Versorgungs- und Bewegungsebene, in der auch neue Platzsituationen geschaffen und die mit Wasserelementen aufgelockert wird. Eine mobile Tribüne vor der Ruprechtskirche dient ebenfalls als Verbindungsglied der beiden Ebenen.

Die neue Ebene – eine schwebende Konstruktion – schafft ein modifizierbares Sonnendeck als konsumfreie Zone. Neben Witterungsschutz für die untere Versorgungszone bietet das Sonnendeck eine grüne Ruhe-Oase mit interessanten Blickbeziehungen. Die Auskragung über den Donaukanal in Richtung Salztorbrücke ermöglicht einen weiten Ausblick bis hin zum Kahlenberg. Als schwebendes Landmark zeigt die zweite Auskragung in Richtung Urania.

Gestaltungskonzept

Ein modulares System kann flexibel errichtet und erweitert werden. Über die tragende Holzkonstruktion wird ein Raster von geschlossenen und offenen Elementen gespannt. In dieses Raster kann je nach Belieben ein Solarmodul (Photovoltaik), ein Wasserbecken, ein Blumenbeet oder ein Möblierungselement eingesetzt werden; es kann aber auch komplett frei bleiben.

Die untere Ebene erhält damit entweder stellenweise Schutz vor Witterung oder aber auch gewollte Einblicke in den Dachgarten. Ebenso besteht die Erschließung aus modularen Elementen, die je nach saisonaler Nutzung erweitert oder eingeschränkt werden können. Aus wirtschaftlicher Sicht räumt das flexible Modulsystem für die Stadt Wien die Möglichkeit ein, frei nach Budget die Plattform langsam wachsen zu lassen.